26. Okt. 9:30
Heute Morgen stahl sich die Tagebuchschreiberin von ihrem Schreibtisch davon um einen Spaziergang entlang der Saale zu machen. Da war z.B. »Reichard’ts Garten« mit laubgespenkelten Wegen, die an Maulwurfsburgen vorbei zu Beeten führten, auf denen die letzten Rosen des Jahres mit zerfledderten Astern zusammen standen.
Am Fluss sah ich Schwäne (auch einen schwarzen) und Glockenblumen. Auf der Seite, wo ich unterwegs war, ragten mit Moos und Efeu überwachsene Felsen in den Herbsthimmel, auch sie bestreut mit grünen, goldenen und roten Blättern.
In der Tat war dies etwas anderes als die Welt allseits summernder Frequenzen… dachte ich zumindest. Eine Dame kam ihren Hund spazieren führen, einen Dackel, der aufgeregt die Enten im Wasser anbellte. Falls ihr es bis dahin nicht gewusst habt: Es gibt ein tolles Echo dort! Also gab es den »Wursthund« und mit ihm im schönsten Duett seinen akustischen Zwilling. Wenig später erreichte das ferne Zirpen eines Mobiltelefons mein Ohr und, als ich wieder Richtung Straße ging, schrillten vom Parkplatz gegenüber die hektischen Morsetöne eines Autoalarms.